Wieso wir auf den Nutri Score verzichten

Die Lebensmittelampel von vermeintlich gesunden Produkten wird ab März 2024 von unseren Produkten verschwinden ❌ Wieso? 👇

Bisher gehörten pflanzliche Drinks zur Kategorie "Lebensmittel" und wurden nach diesen Kriterien bewertet. Nun gibt es Änderungen in der Bewertung. Nach dem neuen Algorithmus werden pflanzliche Drinks nach den Kriterien der Kategorie "Getränke" bewertet. Alle Lebensmittel, die getrunken werden, werden verglichen. Dabei wird nicht unterschieden, woraus das Getränk hergestellt wird, wie z.B. aus natürlichen Bio-Zutaten oder aus konventionellen Konzentraten mit Aromen.

Worauf wird bei der Bewertung von Getränken geachtet? 🥛
Vor allem auf den Zuckergehalt. Attribute wie Bio-Qualität, der Verzicht auf Zusatzstoffe sowie der Einsatz natürlicher regionaler Zutaten im Sinne des Clean Labels werden nicht berücksichtigt. Als einziges Getränk wird Wasser eine A-Bewertung erhalten.

Die Benachteiligung von Bio-Lebensmitteln durch das Nutri Score-System wurde bereits bei der Verbändeanhörung zum Nutri Score im BMEL am 17.12.2019 diskutiert. Unsere Drinks werden durch ihren natürlichen Zuckergehalt der Rohstoffe, z.B. Hafer, deutlich herabgestuft. Während für konventionelle Hersteller die Verbesserung der Nutri Score-Bewertung vergleichsweise einfach ist, sind Herstellern von Bio-Produkten durch die Bio-Verordnung strengere Grenzen gesetzt.

🔎 Beispiel: Ein konventioneller Fruchtjoghurt, der seinen intensiven Fruchtgeschmack dem Zusatz von Aromen verdankt, die als zuckerfreie Bestandteile nicht vom Nutri Score bewertet werden, würde demnach besser abschneiden, als ein Bio-Fruchtjoghurt, der sein Aroma aus den enthaltenen Früchten gewinnt, die natürlicherweise Fruchtzucker enthalten.

👉 Fazit: Der Nutri Score bewertet allein ernährungsphysiologische Kriterien. Die positiven Aspekte von Bio-Produkten und eine Rezeptur im Sinne des Clean Labels – nämlich mit natürlichen Zutaten und ohne Einsatz von Aroma- oder Zusatzstoffen – werden nicht berücksichtigt.